Mobiles Banking boomt – Das sind die Tricks der Cyber-Betrüger

Immer mehr Menschen nutzen Online-Banking: Einer Bitkom Research Umfrage (Link siehe unten: Weiterführende Links) zufolge nutzen bereits 73 Prozent der Verbraucher das Internet zur Abwicklung ihrer Bankgeschäfte. Sogar mehr als die Hälfte der über 65-Jährigen verwaltet mittlerweile ihre Überweisungen und Daueraufträge bequem von Zuhause aus.
Beim Mobile Banking gehen die Meinungen zurzeit noch etwas auseinander: Laut einer repräsentativen Umfrage von Ipsos im Auftrag der ING-DiBa Bank erkennt die Hälfte der befragten Deutschen in diesem Service einen Mehrwert, während die andere Hälfte große Sicherheitsbedenken hat. Die vielen Vorteile der bequemen mobilen Verwaltung von Geld- und Finanzgeschäften liegen auf der Hand: Immerhin nutzen bereits 47 Prozent der Smartphone- und Tablet-Nutzer eine Banking-App oder den Browser für die ihre Finanztransaktionen. Weitere 17 Prozent planen die Nutzung ein für die kommende Zeit. Die aktuelle Postbank-Studie „Der digitale Deutsche und das Geld“ kommt zu ähnlichen Zahlen: Demzufolge betreiben bereits 36 Prozent der Deutschen im Alter zwischen 25 bis 36 Jahren mobiles Banking und zeigen sich außerdem auch dem Mobile Payment nicht abgeneigt.
Die ING-DiBa-Studie stellt fest, dass die Deutschen beim Thema mobile Finanzen im internationalen Vergleich die Bedenkenträger-Nation Nr. 1 sind. So bleiben besonders Personen ab 55 Jahre eher dem klassischen Online Banking treu. Das Mobile Banking ist jedoch bei den jüngeren, technik-affineren Altersgruppen auf dem Vormarsch. Ein Grund ist Bequemlichkeit. Bequemlichkeit schafft Raum für Unachtsamkeit — die Angriffe auf das persönliche Online-Banking-System immer unverfrorener. Cyber-Kriminelle wittern hier das große, schnelle Geld. Das sind die größten Sicherheitsrisiken beim mobilen Banking:
- Inoffizielle Banking Apps: Nicht nur Finanzdienstleister bieten Apps zum Banking via Smartphone & Co. an. Diverse unabhängige Entwickler und Hersteller sind auf den Mobile-Zug aufgesprungen und bieten eigene Lösungen für das Mobile Banking an, die aber keine seriösen Ziel verfolgen. Verzichten Sie grundsätzlich auf die Nutzung dieser Apps! Unterschätzen Sie grundsätzlich nie die Gefahren beim Download von Apps, die vor allem weitgehende Berechtigungen betreffen. Sie sollten den Schutz Ihrer Daten und die Zugriffsrechte auf Ihre Bankdaten ausschließlich Ihrem persönlichen Finanzdienstleister anvertrauen.
- E-Mail-Phishing: Diebstahl von PINs und mobilen TANs mit manipulierten E-Mails. Wie Phishing-Mails erkannt werden können, erfahren Sie hier.
- Mobile Malware auf Smartphones und Tablets. Auf mobilen Endgeräten bestehen die gleichen Sicherheitsrisiken wie auf stationären Rechnern. Falls auf Smartphones oder Tablets keine Antiviren- bzw. Antimalware-Software installiert sind und regelmäßige Updates vernachlässigt werden, können solche Sicherheitslücken von findigen Cyber-Betrügern schnell genutzt werden. Ein wirksamer Schutz vor Handyviren ist unumgänglich.
- Datenspionage durch SMS. So wird es gemacht: Nutzer erhalten auf ihrem Smartphone eine Kurznachricht mit einem Link zu einem vermeintlichen Update des Banking-Sicherheitszertifikats. Der Link installiert eine Spionage-Software, die mobile TANs ausspäht und die Manipulation von Konten nach sich ziehen kann.
- Diebstahl des Smartphones. Falls Sie Ihre persönlichen Banking-Daten regelmäßig auf dem Handy abspeichern, haben findige Räuber leichte Hand beim Leerräumen Ihres Kontos. Falls dem so sein sollte, solten Sie sehr schnell handeln — wie und was Sie tun sollten, lesen Sie hier.
- Tastensperre niemals deaktivieren. Wer mobil Bankgeschäfte abwickelt, sollte stets darauf achten, die Sperrfunktion des Displays mit PIN zu versehen. So gewähren Sie Dritten keine Einblicke auf eingegebene Bankdaten.
- Nutzung des öffentlichen WLAN. Es ist zu reizvoll: Schnell mal im WLAN des Lieblings-Cafés das Bankkonto checken? Besser nicht! Öffentliche WLAN-Verbindungen sind oftmals unsicher und teilweise völlig unverschlüsselt. Bei der Kommunikation sensibler Informationen und Daten über öffentlicher Drahtlosnetze sollten Sie generell äußerst vorsichtig sein (mehr dazu).
- Sicherheitslücken bei Mobile-Banking-Apps. Fast alle Banken bieten ihren Kunden heutzutage über die App-Stores Applikationen für das mobile Banking an. Darüber hinaus bieten auch andere Finanzverwaltungsdienste Banking Apps an, die den Zugriff auf Ihre Bankdaten abfragen. Leider wird regelmäßig bekannt, dass diese Dienste nicht frei von Sicherheitslücken sind und oftmals weitere Gefahren mit sich bringen. Benutzen Sie ausschließlich die Mobile-Banking-Apps Ihres bekannten Finanzdienstleisters, und laden Sie diese Apps nur aus sicherer Quelle herunter (vgl. nachfolgende Box).
Offizielle Banking-Apps der Banken und Finanzdienstleister in Deutschland
Deutsche Bank AG
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Commerzbank AG
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Volksbanken Raiffeisenbanken
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HypoVereinsbank — UniCredit Bank AG
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Sparkasse
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Deutsche Postbank AG
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ING – DiBa AG
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Sparda Bank
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Consorsbank by BNP Paribas S.A.
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DAB bank AG
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Santander Consumer Bank AG
Lesen Sie weiter: Mobiles Banking wasserdicht: zehn Tipps zum Schutz vor Cyber-Betrügern
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Quellen:
Pressemitteilung Bitkom: „Online-Banking ist bequem und sicher“
Pressemitteilung ING-DiBa: „Mobile Banking spaltet Bankkunden in Deutschland“
Pressemitteilung Postbank: „Digitale Deutsche bei Finanzen konservativer als der Bundesdurchschnitt“